von Egbert
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8. November 2025
🚙🐾 Ein Tag zwischen Geduld, Getriebe & kleinen Wundern im Regen 🌧✨ Der Morgen begann heute etwas später, ruhiger als sonst. Der Mechaniker war noch nicht fertig mit der Reparatur des Samurai, und so meinte Simon, ich solle erstmal im Apartment bleiben. Rückblickend war das genau richtig. Denn es schenkte mir Zeit – und diese nutzte ich, um mich endlich dem schüchternen Nolas etwas mehr zu widmen. Zuerst tobten Melchior und Nolas quer durch mein Zimmer – zwei wuselige Fellknäuel, die mit ihren Sprüngen und Blicken den ganzen Raum füllten. 🐾 Ich ließ sie machen, beobachtete das Spiel. Später lagen sie friedlich auf meinem Bett, eng aneinander, und das war mein Moment. Ganz ruhig legte ich mich dazu, streckte langsam die Hand aus und tastete mich behutsam an Nolas heran. Er wich erst zurück, wie er es immer tut, doch irgendwann blieb er liegen – und ich konnte ihn tatsächlich kurz streicheln. Nur zart, kaum merklich, aber für ihn war es ein großer Schritt. Ein Stück Vertrauen. Danach spielten wir sogar ein wenig miteinander, bis er bemerkte, dass er mir zu nah gekommen war – und schnell wieder in Melchiors Nähe kroch. Doch dieser kleine Augenblick blieb: das erste echte Berühren. 💚 Gegen elf Uhr fuhr ich los, erledigte im kleinen Baumarkt einige Dinge, die Simon mir aufgetragen hatte, und holte ihn anschließend ab. Da beim Duster die Spritanzeige mal wieder verrückt spielte und plötzlich Reserve anzeigte, entschieden wir uns, über Cincu (Großschenk) zu fahren und dort zu tanken. Von dort ging es weiter nach Rodbav (Rohrbach). Unterwegs klingelte das Telefon – die erlösende Nachricht: Der Samurai ist repariert! Ein Moment reiner Erleichterung. Simon wechselte in Rohrbach in den Samurai und nahm die Querfeldein-Strecke, während ich mit dem Duster auf dem normalen Weg Richtung Sanctuary fuhr. Oben angekommen erzählte ich Teo von der guten Nachricht, und nur wenige Minuten später tauchte Simon über die Hügel auf. Die Wege waren durch den Regen aufgeweicht und schwer zu befahren, aber die Freude über das wieder einsatzbereite Auto war größer. Heute standen zwei Wasserfahrten nach Cincșor auf dem Plan, außerdem sollte Brennholz für Teo aus dem Wald geholt werden. Simon übernahm den Holztransport, ich startete mit der ersten Wasserfahrt. Der Samurai lief erstaunlich gut – kraftvoll, zuverlässig, fast wie neu. Doch kurz vor der Hauptstraße begann es plötzlich zu schleifen. Ein hartes, tiefes Geräusch, metallisch, als würde etwas über den Asphalt kratzen. Ich hielt an, sah nach – aber nichts Auffälliges. Alles sah soweit normal aus. Also fuhr ich weiter, wollte nur möglichst schnell von der Straße runter, bevor mich jemand sieht. Doch das Schleifen wurde lauter, ging über in ein Rumpeln, Kratzen, Klirren. Schließlich erreichte ich das Haus, wo ich den Tank fülle, und sah, dass an einer Seite Öl austrat – nicht viel, und nach kurzer Zeit stoppte es wieder. Ich wollte Simon anrufen, aber es gab keinen Empfang. Also rief ich Teo an und bat sie, Simon auszurichten, dass ich unten feststecke und er sich melden soll, sobald er wieder Netz hat. Während ich wartete, hängte ich den Hänger ab und machte eine kleine Testrunde mit dem Samurai – und plötzlich lief er wieder völlig ruhig. Keine Schleifgeräusche, kein Ruckeln. Es war, als hätte er sich selbst wieder gefangen. Kurz darauf rief Simon zurück, und wir beschlossen, dass ich die Rückfahrt versuchen sollte. Ich tankte, atmete tief durch und machte mich auf den Weg. Die matschige Strecke forderte alles. Der Samurai kämpfte sich tapfer bergauf, der Schlamm spritzte, der Wind wehte mir feinen Regen ins Gesicht. Ich kam fast bis oben, dann war Schluss. Nur noch die vorderen Räder drehten – der Allradantrieb hatte endgültig aufgegeben. Simon kam mir entgegen, und gemeinsam stellten wir fest: Das 4x4-Getriebe hinten war kaputt. Den Hänger konnten wir nicht mehr bewegen. Wir sicherten ihn, stellten den Samurai oben auf den kleinen Hügel am Eingang, und füllten unten am Hänger vier blaue Fässer mit Wasser. Eines nach dem anderen trugen wir sie hoch, luden sie in den Samurai, und Simon brachte sie zu den Ladys. Das Ganze machten wir viermal – bis der Tank leer war. 💧 Simon fuhr dann in den Wald, um Brennholz zu holen. Ich kümmerte mich währenddessen um den Food Supply – brachte das Hundefutter und Futter für die Tiere hoch zum Sanctuary. Der Weg war rutschig, der Himmel grau, aber der Duster hielt stand. Teo begleitete mich, und gemeinsam brachten wir zwei Fässer Wasser nach oben – eines für die Hunde, eines für die Ziegen und Schafe. Sie sicherte die Fässer während der Fahrt, damit nichts verrutschte. Als wir schließlich alles geschafft hatten, kam Simon zurück – erschöpft, aber mit Holz. Der Samurai dampfte, das Kühlsystem streikte, und am Ende drehte sich nur noch ein einziges Rad. Wir luden das Holz um, und ich brachte es mit dem Duster noch hoch, damit Teo es in der Jurte am Abend wieder warm hat. Danach machten Simon und ich noch zwei Heuballen für die Ladys – sie hatten vom Vortag noch etwas übrig, aber das frische Heu ließen sie sich nicht entgehen. 🌾 Es war ein langer, voller Tag, der kaum Raum für anderes ließ. Deshalb sind heute nicht mehr Bilder entstanden – die Hände waren zu beschäftigt, die Gedanken zu sehr bei der Arbeit. Gegen Abend fuhren wir schließlich los. Simon stieg bei Katja und Heiko aus, ich fuhr weiter nach Hause nach Făgăraș. Und wieder war es so ein Tag, an dem man denkt: Jetzt ist alles gut, und das Leben flüstert leise: Nicht ganz. 😉 ✨ Manchmal ist es genau das Auf und Ab, das uns stärkt – das Reifen im Schlamm, das Vertrauen im Regen, die Geduld zwischen den Schrauben. Alles bewegt sich, auch wenn es still scheint. Egbert 💚💚💚 #salohea #sanctuarylife #samuraitage #wasserfahrt #geduld #regenmomente #rumänienreise #extrasicht